Welche Auswirkungen hat ein Wetterumschwung beim Angeln eigentlich? Wie können wir uns Taktisch anpassen? Einen Erfahrung teilen wir Angler nämlich alle gemeinsam. Wechselt das Wetter, sinken unsere Chancen oftmals bei einem Ansitz. Was ich über die Wetterumschwünge beim Angeln weiß, verrate ich euch wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen!
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Gestern Sonne, heute Regen – Ein Wetterumschwung aus dem Bilderbuch beim Angeln
Erst Gestern noch saß ich leicht Bekleidet wie eine Bikini-Dame am Hafen. Der Schweiß perlte an meinem brassenartigen Körper hinab in Regionen, wo sonst nur die Maden krabbeln. Bei dem bestem Wetter fing ich viele Brassen.
Es war einer dieser guten Tage, wo die Bisse mich im Minutentakt begleiteten. Die stabile Wetterlage der letzten Wochen schlug sich in den besten Aussichten auf einen guten Fang nieder. Noch auf dem Heimweg plante ich den nächsten Ansitz. Die herrlichen Bedingungen wollte ich unbedingt ausnutzen.
Tatsächlich fiel meine Absicht am nächsten Tag wortwörtlich ins Wasser. Ein Temperatursturz von 17 Grad begleitet von tosendem Wind und Regen stellten einen Wetterumschwung aus Endzeitfilmen dar, an Angeln war kaum zu Denken. Trotzdem können wir den Versuch wagen, wenn wir uns an die neuen Bedingungen anpassen.
Was schlägt den Fischen beim Wetterumschwung auf den Magen?
Wenn wir es sehr genau nehmen, haben Friedfische eigentlich keinen Magen. Sie Verdauen ihre Nahrung nämlich direkt über den Darm. Trotzdem wirkt sich ein Wetterumschwung beim Angeln auf die Biologie des Fisches aus.
Der Grund dafür dürfte in der Schwimmblase zu suchen sein. Sie reguliert das spezifische Gewicht, um das Schweben im Wasser zu ermöglichen. Diese Anpassung ist sehr wertvoll, um jede Menge Energie zu sparen. Wer nicht dauerhaft schwimmen muss, braucht also auch nicht jederzeit zu fressen.
Da ein Wetterumschwung oft mit einem veränderten Luftdruck am Angeltag einhergeht, verändert sich auch die Dichte des Wassers. Ein Fisch muss sich entsprechend auf die neuen Bedingungen einstellen. Das Regulieren der Schwimmblase wirkt sich entsprechend auf das Innenleben aus.
Das Fressen stellen sie in diesen Zeiträumen zwar nicht ein, dennoch sind sie in ihrem Verhalten zögerlicher. Scheinbar sind die Fische bei einem Wetterumschwung wesentlich sensibler, beim Angeln bemerken wir es Anhand weniger oder keinerlei Bissen. Den finalen Grund kann aber nur die Wissenschaft liefern, ich berichte lediglich aus der Praxis und dem Bauchgefühl heraus.
Trotz Wetterumschwung die Ausbeute beim Angeln steigern
Wechselt das Wetter über die Wochen, wie die Meinung der Bundesregierung, passe ich mich in meiner Taktik beim Angeln an. Generell bemühe mich unter solchen Bedingungen um ein sehr passives Verhalten. Sowohl die Methode, als auch das Lockfutter und die Köder reduzieren sich auf ein Minimum. Bei Wetterumschwüngen ergreife ich die folgenden Maßnahmen:
- wenige Köder im Futter
- sensible Montagen
- kleine Haken
- feine Vorfächer
- passives Angeln
- niedriger Wurftakt
Um das Futter sehr fein zu halten, greife ich auf einen Sieb von 3 Millimeter zurück. Jeder Partikel einer Futtermischung wird entfernt, um nur noch pures Mehl anbieten zu können. Oft ergänze ich einen Mix noch um Hanfmehl, um die verdauungsfördernden Eigenschaften beizufügen. Jeder dieser Stellschrauben soll sich letztlich im Verhalten der Fische widerspiegeln. Wir Angeln bei einem Wetterumschwung genauso zaghaft, wie unsere Beute frisst.
Eine Strategie zum Feedern beim Wetterumschwung
Mit dem Hund im Schlepptau machte ich mich auf den Weg, um den Tag nach jenem Wetterumschwung genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit sehr wenig Ausrüstung ausgestattet wollte ich den Brassen im Hafen nachstellen. Mir war klar, das sich ein größerer Aufwand nicht lohnen würde.
Da ich mit wenigen Bissen rechnete, reduzierte ich mein Gerät auf die folgenden Bestandteile:
- Angelstuhl
- Eimer
- 1 Liter Futter
- Winkelpicker*
Die Taktik wählte ich genauso verhalten aus, wie mein Ausrüstung. Nur sehr wenige Würfe und die absolute Zurückhaltung waren gefordert. In meinen Augen ist es beim Angeln auch sinnig, sich nicht im Überfüttern der Fische bei einem Wetterumschwung zu üben.
Sehr kleine Futterkörbe* als automatische Notbremse sorgen ohnehin dafür, das ich einen Futterplatz nicht unbewusst überlade. Als Köder dienten mir die kleinsten ihrer Art, schließlich muss auch dieses Detail angepasst sein. Ich nutzte für mich:
- Pinkies
- Maden
- Caster
- Hanf
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Die Bisse in Ruhe aussitzen
An Tagen des Wetterumschwungs kann ein Angler ganz beruhigt lange Zeiträume ohne Bisse hinnehmen. Wir können es mit einem Aufenthalten im Wartezimmer des Arztes vergleichen. Obwohl wir einen Termin hatten, dauert es ewig. Genauso gehe ich an die Sache heran, wenn ich mich mit wechselnden Wetterlagen beim Angeln konfrontiert bin.
Die Fische reduzieren ihre Wege beim Fressen manchmal oder sie sind bereits an der Muschelbank vor unserem Futterplatz satt geworden. Es ist ein Spielchen mit der Uhr. Ich werfe in der Regel 5 Körbe zum Anfang aus, danach nutze ich die Zeit für die Fragen nach dem Sinn des Lebens.
Zwischendurch musste ich bei meiner Expedition auch mal den Schirm festhalten. Der Wind war so stark, das er über die gesamte Promenade des Hafens fliegen sollte. Ein zweites Mal wollte ich keinen Sprint hinlegen müssen. Gestern noch schwitzte ich in der heißen Sonne, heute hatten wir einen ordentlichen Herbststurm. Diese Wetterwechsel sind eine Herausforderung für jeden Angler.
Der ersten Fisch biss beim Wetterumschwung nach 60 Minuten Angeln
Die erste Brasse konnte ich nach fast einer Stunde fangen. Normalerweise brauche ich nur die Hälfte der Zeit beim Angeln, bei einem Wetterumschwung benötigt aber alles doppelt solang. Trotz eines recht langes Vorfachs saß der Haken sehr weit vorn im Maul. Es sind genau diese Vorzeichen, wenn ein Angeltag schwierig ist.
Das behutsame Beißverhalten erfordert deswegen sehr sensible Montagen, um einen Biss rechtzeitig erkennen zu können. Denn ein Phänomen beherrschen Brassen ganz besonders. Sie nehmen den Köder auf und verharren auf der Stelle.
Beim Reinholen des Korbs stellen wir dann nicht selten einen plötzlichen Widerstand fest. Angeln wir an starken Wetterumschwüngen, passieren solche Kuriositäten häufiger. Deswegen achte ich auch auf die kleinsten Details, um nichts zu verpassen.
Bei Wetterumschwüngen geringfügig Nachfüttern
Nach dem ersten gefangenen Fisch rate ich dringlichst dazu, nicht aus vollen Rohren nachzufüttern. Welchen Sinn würde es ergeben, sich eine passive Strategie zurechtzulegen, um die Früchte dann zu zerstören?
Die eingebrachte Unruhe kann die ohnehin sehr sensiblen Weißfische verprellen. Ich hallte mich deswegen an den Matchplan und ziehe ihn Konsequent durch. Manchmal werfe ich nur 40 mal in 4 Stunden aus, trotzdem Fange ich genug um zufrieden zu sein.
Das Angeln bei Wetterumschwüngen ist kein Spiel um das höchste Gewicht, sondern ein Kampf um überhaupt nur einen einzigen Biss! Ich konnte an jenem beschriebenen Tag noch einige weitere schöne Brassen, aber auch wenige Rotaugen und Güstern fangen. Ohne Berücksichtung auf das Wetter hätte ich wahrscheinlich ein Nullsummenspiel betrieben.
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Das Fazit vom Wetterwechsel und dem Angeltag
Nachdem mein Hund und ich Nass bis auf die Knochen Zuhause ankamen, war ich wunschlos glücklich. Mein ganzer Plan ging bis in das kleinste Detail auf. Wer einen Wetterumschwung beim Angeln berücksichtigt, kann zumindest einige Erfolge für sich verbuchen.
Ehrlicherweise war mir der Sturm auch etwas zu ungemütlich und der lange Sprint dem Schirm hinterher erforderte seinen Tribut, aber auch das ist unser Hobby. Ein warmer Tee und der Blick auf die Bilder entschädigten dennoch den Aufwand.
Hat dir mein Bericht zum Wetterumschwung beim Angeln gefallen, würde ich mich über dein Kommentar freuen. Bei Fragen kannst du die Funktion unter dem Beitrag verwenden. Ich schlürfe jetzt meinen Tee und schmiede neue Pläne.
Herzlichst, dein 16er-Haken