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    Angeln im Oktober mit Kaffee als Lockstoff im Futter

    Himmelherrgott, dieser verflixte Herbst und seine ständigen Wetterkapriolen! Vollkommen überrascht, ach was, hinterlistig gemeuchelt, musste ich meinen ursprünglichen Plan für das Angeln im Oktober kurzfristig verwerfen. Warum? Über Nacht fielen die doch recht milden Temperaturen unangekündigt in den Bereich siebirischer Permafrost.

    Aus die Maus, das Risiko, eine Klatsche beim Method Feedern am Baggerloch zu kassieren, wollte ich an diesem fiesen Oktobertag einfach nicht eingehen. Der neue Matchplan – das wetterfeste Rotauge mit der Feederrute und einem doch recht ungewöhnlichen Lockstoff überlisten. Mit Kaffee, anstatt Gewürzen im Futter! Wie sich meine neuste Idee beim Angeln im Oktober schlug, erfährst du wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen!

    Inhaltsverzeichnis [Öffnen]

    Müde Fische beim Angeln im Oktober durch Kaffee im Futter auf Trab halten

    Ich könnte im Strahl kotzen! Die Wetterfrösche, so zuverlässig wie eh und je, hatten mich mal wieder im Regen stehen gelassen. Die Prognose am Donnerstag für das Wochenende – milde Temperaturen, etwas Wind und Wolken. Im Oktober kann es eigentlich keine besseren Bedingungen für das Brassenangeln mit dem Method Feeder geben! In freudiger Erwartung auf einen schönen Samstag packte ich die Angeltasche natürlich sofort und sinnierte über die richtigen Pellets für diesen Ansitz.

    Aber Pustekuchen, am Wochenende klingelt der Wecker bereits um 06.00 Uhr in der Früh, ich falle wie immer im „Walking Dead Zombie Style“ aus dem Bett und was sehen meine müden Maulwurfsaugen nach einem kurzen Blick aus dem Fenster? Frost auf den Autoscheiben und Sturmböen! Ganz klar, das schlechte Wetter passt zum Oktober und somit auch zum Angeln, es sollte aber beständiger wie die europäische Politik sein. Wechselhafte Luftdruckverhältnisse und Kältestürze vernageln dem Fisch bekanntlich das Maul…..

    Kaffee im Futter beim Angeln im Oktober
    Kann Kaffee im Futter die Friedfische beim Angeln im Oktober überzeugen?

    Während einer schönen Tasse Kaffee, hin und her gerissen über meinen bisherigen Matchplan, entschied ich mich dann spontan für eine Kehrtwende. Nicht der Brassen, sondern das wetterfeste Rotauge muss der Zielfisch an diesem fiesen Angeltag im Oktober sein! Kein großes Drama, ich drehte die Ausrüstung schnell auf leichte Feederruten mit geflochtener Schnur auf den Rollen und wundervolle X-Change Distance Feeder. In der Zwischenzeit köchelten 250g Hanfkörner liebevoll auf der Herdplatte vor sich hin.

    Das Futter, ich liebe würzige Mischungen für das Rotaugenangeln im Herbst, wollte ich mit Koriander oder Curry verfeinern. Pustekuchen Part II nach einem Ausflug in mein Lockstofflager – ich hatte gar keine Gewürze mehr! Ein prüfender Blick auf meine Kaffeetasse sollte aber genügen und ich wusste sofort, wie ich die wilde Herbstbestie in den Fischen beim Angeln im Oktober wecken werde.

    Kaffee als Lockstoff? Eine Notlösung mit Potential!

    Ein Grundfutter mit Kaffee zu verfeinern, stand schon seit Ewigkeiten auf meinem Zettel. Das feine Röstaroma, diese herbe Note, es ist einfach ein Genuss! Das Rotauge ist ebenfalls ein Freund der Gewürze und spricht auf markante Düfte hervorragend an. Der Kaffee könnte also mein Curry oder Koriander würdevoll als Lockstoff beim Angeln im Oktober vertreten. Zumindest in der Theorie! Etwas problematisch – ungekocht ist Kaffee aromatisch genial, treibt aber verglichen mit sinkfähigem Kaffeesatz (weniger aromatisch) blitzartig im Wasserkörper auf.

    Ich entschied mich deshalb, den Kaffee und das Futter erst trocken miteinander zu vermengen und danach mit Wasser anzumischen. Noch besser, oft auch mit Hanfmehlen praktiziert, wäre heißes Wasser gewesen! Das Aroma verbindet sich dann noch effektiver mit den Futtermehlen, die feinen Partikel saugen sich voll und verlieren etwas auftrieb. Auf diese Idee kam ich aber erst nach meinem kleinen Angeltest im Oktober. So ist das eben, im Nachgang sind wir alle Schlauer. 😉

    Kaffee als Lockstoff im Angelfutter
    Kaffee enthält viele Bitterstoffe, sei bei der Dosierung also vorsichtig

    So verführerisch wie der Kaffee riechen mag, er schmeckt leider verdammt bitter. Hoch dosiert können sich diese Bitterstoff, egal um welche Zutat es sich handelt, negativ im Futter auswirken. Der Kaffee darf also nur in sehr geringen Mengen und dann auch nur in der Verbindung mit Salz eingesetzt werden. Das Salz ist deshalb wichtig, weil es die Bitterstoffe etwas unterdrückt. Ein süßes Futter wird süßer, ein würziges, na du weißt schon!

    Lange Rede, kurzer Sinn: Das Futter wurde mit einer kleinen Handvoll Kaffee und 50g Salz vermengt und danach mit Wasser für das Angeln im Oktober angemischt. Die Struktur hielt ich über einen 2,5mm Sieb* bewusst fein, um kleine Wolken über den Futterkorb freischlagen zu können. Super Lecker – der im Futter enthaltene Schokobiskuit entwickelte in der Verbindung mit dem Kaffee ein Geruchserlebnis wie in der Edelcafeteria!

    Taktik für Rotaugenangeln im Oktober

    Ich war für diesen Ansitz natürlich so gut vorbereitet wie der Winterdienst bei Schneefall, weil ich meinen Plan um 360 Grad drehen musste. Das Dilemma – nebst Maden, ein Liter verbringt seine Freizeit fast immer in meinem Kühlschrank, konnte ich nur noch Hanf kurzfristig kochen.

    Ein paar Pinkies und Caster wären definitiv von Vorteil gewesen, diese Köder sind beim Angeln im Oktober einfach unschlagbar. Gerade nach Wetterumschwüngen! Das große Rotauge lässt sich über den Caster sogar gezielter aus den kleinen Weißfischschwärmen heraus selektieren. Seis drum!

    Hanf und Maden mit Kaffeesatz im Futter für Oktoberangeln
    Hanf und Maden sind klassische Köder beim Angeln im Oktober auf Rotaugen

    Meine Strategie sollte aus zwei sehr einfachen Säulen beim Angeln im Oktober bestehen: Ich werde mir eine tiefe Kante an einem abgestorbenen Krautfeld suchen und dort nach einer freien Stelle loten. Eine kleine Randnotiz – alte Krautfelder sind im Herbst immer vielversprechend, weil das Rotauge einen Unterschlupf, aber auch Fischnährtiere wie Bachflohkrebse oder kleine Schnecken findet.

    Der Wurftakt wird am Anfang alle 5 Minuten betragen und sich dann nach dem Beißverhalten der Fische richten. Der Futterkorb meiner Wahl – der X Change Distance Feeder in der Größe M, ideal für das Rotaugenangeln! Zwei Dips, Koriander und Zucci, ergänzten mein spontan zusammengeschusterten Matchplan für das Angeln im Oktober.

    Feine Feederspitzen und geflochtene Schnur für schwierige Herbstansitze

    Nach starken Wetterumschwüngen, wie jetzt im Oktober, ist mir eine fein abgestimmte Angelausrüstung besonders wichtig. Ich schwöre auf Feederuten mit schlanken Spitzen aus Karbon für einen Tanz auf dem Drahtseil! Der Vorteil – nach einer extrem vorsichtigen Köderaufnahme nimmt die Karbonspitze nur im letzten Drittel die Zugkraft auf, was die Sichtbarkeit eines Bisses enorm fördert.

    Die Spitzenstärke ist natürlich ebenso Kriegsentscheidend und muss immer so fein wie möglich beim Feedern gewählt werden. Am Baggerloch ist eine Unze beim Angeln auf Entfernungen von bis zu 50m meine erste Wahl. Bei Wind, wie so oft im wilden Oktober, erhöht sich der Wert von Haus aus um 0,5 Unzen. Dir fehlen solche Feederspitzen? Dann schau dir eine Auswahl bei meinem Partner an!*

    Angelausrüstung zum Feedern im Oktober

    Vollendet wird mein filigranes Setup durch eine 0,10mm geflochtene Schnur auf einer 4000er Rolle. Das Geflecht hat keinerlei Dehnung, mir wird deshalb jeder noch so zaghafte Biss an der Feederspitze angezeigt. Vorausgesetzt, die Vorfachlänge stimmt. Ganz wichtig – immer eine monofile Schlagschnur vor die geflochtene Sehne* schalten! Eine Schlagschnur sorgt für etwas Dehnung, schützt dein Geflecht vor Abrieb durch Muscheln oder steinigen Kanten und dient dir natürlich auch zum Binden der Montagen.

    Hach und bevor ich es vergesse, achte auf die Rutenlänge! Ich kann dir nur wärmsten Feederruten ab 3,60m mit Wurfgewichten von mindestens 60g, besser noch 80g, für das Angeln im Oktober empfehlen. Im Herbst wandern die Fische nämlich direkt von der Uferzone in das tiefe Wasser. Die Wurfentfernung steigt an den meisten Gewässern deshalb an und wenn dann auch noch Sturm im Spiel ist, führt kein Weg an langen Feederruten vorbei.

    Kaffeefahrt überzeugte Brassen beim Angeln im Oktober

    Kurz nach 09.00 Uhr, komplett aufgedreht dank Kaffee im Futter und Becher, traf ich endlich am Baggerloch ein. Ich war wirklich gespannt, wie die Rotaugen auf diesen Lockstoff, wenn überhaupt, beim Angeln im Oktober reagieren werden. Direkt nach meiner Ankunft wichen die Sturmböen sogar einem launischem Landwind, was mir durchaus zu gefallen wusste. Also fix die Sitzkiepe* samt wetterfestem Side Tray und zwei Feederruten für die Kaffeefahrt im Oktober aufgebaut.

    Das Loten nahm nur sehr wenig Zeit in Anspruch, weil ich genau wusste, wo ich die Rotaugen fangen will. An einer alten Krautbank im 4m tiefen Wasser direkt vor einer Insel! Das Hornkraut wächst zwar über der Kante, stirbt aber im Herbst schnell ab und sammelt sich dann am dahinterliegenden Gewässergrund. Nach 10 Minuten konnte ich eine saubere Stelle im Dschungel finden und sogleich zur Startfütterung übergehen. Genau 5 Distance Feeder in der Größe M gefüllt mit einigen Maden und Hanf landeten im Baggerloch und schon war das Angeln im Oktober offiziell eröffnet!

    Brassen im Kescher gefangen im Oktober beim Angeln
    Schwieriges Angeln im Oktober mit Überraschung: Kaffee lockte Brassen, anstatt Rotaugen auf meinen Futterplatz

    Ungefähr 4 Futterkörbe später, also nach 20 Minuten, konnte ich bereits das erste zaghafte Zittern an der Spitze mit einem Anhieb parieren. Und was hängt am Haken? Ein kleiner Brassen, unter den Matchanglern auch der „Skimmer“ genannt! An diesem Baggerloch mögen die Brassen eigentlich keinen Hanf, dafür aber wohl eine Einladung zum Kaffee. Um die Rotaugen noch gezielter beim Angeln im Oktober anzusprechen, wurde der Anteil an Hanf pro Futterkorb sofort erhöht. Wieder ausgeworfen, kurz gepopelt, dann gleich ein Biss. Das musste doch eine pornöse Plötze sein!

    Pustekuchen Part III – erneut schnappte sich ein Skimmer den Köder. Nach zwei Stunden hatte ich dann ungefähr 20 kleine Brassen, aber keine andere Fischart im Kescher*. Ziemlich unheimlich, das Baggerloch beherbergt nämlich einen tollen Mischbestand. Könnte der Kaffee also ein Brassenmagnet sein? Für ein finales Fazit reicht dieser kleine Test beim Angeln im Oktober natürlich nicht aus, aber der erste Eindruck zählt. Es hat funktioniert! Also ran an den Speck, probiere den Kaffee im Futter ruhig aus und berichte mir von deinen Ergebnissen.

    Herzlichst, dein 16er-Haken

    Christoph Heers
    Christoph Heers
    Hallo! Mein Name ist Christoph Heers und ich bin die Person hinter dem 16er-Haken. Seit meiner Kindheit bin ich Angler, mit vielen Wassern gewachsen und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Meine Mission - die Erfahrungen mit dir zu teilen! Du findest auf meinem Blog viele Strategien, Tipps und Tricks über das Feedern, Stippen, Winkelpickern und Matchangeln, aber auch Seitensprünge auf Hecht, Aal, Quappe oder Zander!

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    8 Kommentare

    1. Habe , wie 21 schon geschrieben , dass mit dem Kaffee mal getestet . Ich musste ja warten , bis es wieder Oktober ist .
      Entweder hatte ich nen guten Tag , oder die Brassen finden Kaffee lecker . Habe auf jeden Fall gut gefangen .

    2. Da unser Stausee einen recht guten Brassenbestand hat und ich sehr gerne auf die angle , werd ich die Sache mit dem Kaffee mal versuchen . Kann ja sein , dass es klappt .

      Liebe Grüße aus Gotha

    3. Vielen Dank Christoph für deine Antwort. Freue mich auf mehr Artikel und melde mich bei konkreten Fragen und nächstes Jahr mal zum Angeln 🙂 VG Andi

    4. Lieber Christoph, ich bin ein echter Fan deines Blogs! Danke fürs Teilen deiner Leidenschaft und deiner Erkenntnisse. 🙂
      Ich bin erst in meinem zweiten Jahr nach Angelschein und habe meine ersten guten Schritte ins Feedern gemacht. Ich mache gern alles mögliche nach, bin allerdings von der Fülle deiner Hinweise etwas erschlagen. 🙂

      Was mir helfen würde wäre eine Post von dir dazu, welchen Einstieg du Feederanfängern wie mir empfehlen würdest: Was sind aus deiner Sicht die Basics an Material und Lockfutter? Womit beginnen?? Bisher nehme ich einfach nur handelsfertiges Grundfutter günstigster Sorte, stopfe das in meine Futterkörbe, hänge 2 Maden dran und hoffe dann, dass irgendwann was beißt. Das klappt manchmal (1 Brasse oder 2 Plötzen in 3 Stunden nenne ich schon einen Erfolg), aber meistens beißt nichts.

      Meine Gewässer sind Elbebuhnen, Baggerseen und Altarme. Hanf und Gewürze sind mir noch fremd und wenn ich deinen Blog lese weiß ich dass ich da noch viel zu lernen habe… Würdest du mich evtl auch mal mitnehmen auf eine Runde an deine Elbe? Sorry, das war lang. Über eine Antwort würde ich mich freuen. Gruß, Andi aus Magdeburg

      • Grüß dich, Andi!

        Dein Kommentar ist wirklich super und ausführlich, find ich dufte. Einsteigerfreundliche Veröffentlichungen zum Feedern stehen natürlich auf meinem Zettel und sind für 2021 geplant. Wenn du spezifische Fragen zu einem Thema haben solltest, dann einfach die Kommentarfunktion zum passenden Bericht nutzen. Wir beide finden schon eine Lösung. 😉

        Ich kann auch gut nachvollziehen, das viele Tipps, wie jetzt auch beim Angeln im Oktober, für einen Anfänger noch böhmische Dörfer sind. Der Spagat ist einfach unheimlich schwierig, die Zielgruppe auf allen Ebenen zu bedienen. Der Blog hat viele Einsteiger, aber auch sehr erfahrene Leser. Ich strebe daher immer einen Kompromiss an und streue einige Infos zu Gerät/Montagen/Fütterung ein, aber wohl dosiert, weil der Fokus sonst vom eigentlichen Thema wegrückt und der Lesefluss leidet. Die typischen Probleme eines Autors! 😀

        Was das gemeinsame Angeln angeht, muss ich dich leider enttäuschen, mein Oktober ist, bis in den Dezember hinein, terminlich komplett gefüllt. Eine Möglichkeit würde sicherlich nächstes Jahr bestehen! Der Blog, einige Veranstaltungen und Guidings fressen einfach zu viel Zeit. Ich hoffe, du kannst das Nachvollziehen. Dennoch, vielen Dank für dein tolles Feedback, anfängerfreundliche Berichte fehlen in der Tat!

        • Moin Christoph,
          mich würde brennend interessieren wie deine Futterzusammensetzung war….
          Grundfutter mit ner Handvoll Kaffee? Wieviel Futter? 1 kg ….. 2 kg …… 3 kg 😉
          Wieviel Kaffee? 100 …. 200 …. 300 g

          Beste Grüße

          Nico

          • Grüß dich, Nico!

            Auf einen Kilogramm Futter wurden 50g Kaffee, was einer einzelnen Handvoll entspricht, beim Angeln eingesetzt. Wuppt ganz gut als alternativer Lockstoff, diesen Oktober konnte ich sogar gezielt Rotaugen damit an der Elbe fangen. Viel Spaß beim Probieren und Studieren!

            Cheers Christoph

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