An manchen Tagen bin ich faul. So faul, das ich kein Futter vorbereiten und nur einige Stunden am kleinen Fluss mit der Pose auf Brassen angeln will. Erfolgreich bin ich dennoch, weil nicht die Ausrüstung, sondern der Mann hinter dem Tackle seine Fische fängt. Ich möchte dir zeigen, wie ich am kleinen Fluss Brassen, aber auch Alande, Döbel oder Schleien mit der Stickfloat und Partikeln überliste. Viel Spaß beim Lesen!
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Wenig Angelausrüstung, dafür die richtigen Dinge
Viel Ausrüstung brauche ich am kleinen Fluss selten, wenn ich mit der Stickfloat auf Brassen fische. Mir genügt ein Futteral mit Außentasche für einen Kescher, zwei Matchruten (eine Ersatzrute) und einige Banksticks. Ein Bait Waiter, darüber erzähle ich dir gleich noch etwas, baumelt praktischerweise am Kescherstab. Zwei freie Hände sind beim Wandern entlang des Flusses schon mal ein gutes Zeichen: Überflüssiger Krempel ist dort geblieben, wo er hingehört. In der Wohnzimmergarage, aka meinem Angelzimmer.
In der zweiten Tasche, einem Rucksack, transportiere ich meine Partikel. Heute will ich am kleinen Fluss ganz spontan und entspannt mit Mais, Pellets, Maisgrieß und der Pose auf Brassen angeln. Auf normales Futter verzichte ich, da sich meine Strategie nicht am konzentrierten Futterplatz orientieren wird. Ansonsten sind die typischen Dinge im Rucksack verstaut: Hakenboxen, Bleispender, Posen, Wasserflaschen und zwei Bananen. Ein Stuhl fehlt übrigens, weil mit der Stickfloat immer stehend gefischt wird (bessere Kontrolle).
Angelrucksack Empfehlung vom 16er-Haken
Caperlan Chest Pack Rucksack
Rucksacksystem bestehend aus Rucksack, Brusttasche und Gürtel. Alle Teile sind modular und können separat verwendet werden. Ideal für mobiles Angeln!
- Wasserdichtes Außenmaterial
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- Volumen: Rucksack 16l | Brusttasche 5l
System
Solognac Jagd & Angelrucksack 50l
Geräumiger Rucksack mit Hauptfach, zwei Seitentaschen und diversen Einhängelaschen. Wird mit wasserdichtem Überzug ausgeliefert. Hochwertig, aber dennoch günstig!
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Verkaufshit
Empy
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Leichte Posen für leichte Strömung
An kleinen Flüssen sind die Strömungsstärken überschaubar und leichte Posen für genüssliches Brassenangeln ausreichend. Mein Favorit ist eine Stickfloat in der Karottenform mit einer relativ großen Antenne. So kann ich auch Driften von 30m bewältigen und mit meinen vom Alter gezeichneten Augen die Bisse gut erkennen. Dieser Fluss ist 8m breit und 1m tief, dementsprechend sind Posen zwischen 0.8g und 1.6g je nach Wasserstand, Wind und Strömungsstärke perfekt.
Meine Montage ist denkbar einfach und wird im Hemdknopfstil präsentiert. Nach eineinhalb Posenlänge folgen die Bleischrote* immer im gleichen Abstand zueinander bis zur Schlaufenverbindung, dort wird nur noch das 0.16mm Vorfach ohne Wirbel mit einem Haken der Größe 14 eingezogen. Danach hatte ich die Posenmontage knapp über Flussgrund eingestellt, um mich nicht ständig mit Kraut oder Pflanzen herumärgern zu müssen. Im Frühjahr lasse ich den Köder gerne schleifen, was derzeit aber nicht möglich ist.
Lose Fütterung mit Partikeln beim Angeln mit der Pose auf Brassen am kleinen Fluss
Ein wichtiges Kriterium für meine Flussfiesta ist die Fütterung. Diese geschieht mit Partikeln, denen ich blind vertraue und weil ich einen Quickie wollte, schnappte ich mir Micro Pellets, Mais und Maisgrieß. Ich verwende immer geruchsintensive Partikel und wenn sie es nicht sind, dann bereite ich sie mit Lockstoffen nach. Mit den Mückenlarven Micro Pellets musste ich nichts großartiges anstellen, mit dem schnöden Mais und Maisgrieß allerdings schon. Der wurde dann morgens in Dynamite Baits River Cheese & Garlic* eingelegt. Die Lockwirkung des Futters, welches nicht vorhanden ist, übertrage ich für diese Strategie also auf meine Partikel.
Weil eine Sitzmöglichkeit mit Tischlein fehlt, verwende ich einen Bait Waiter. Dieser mobile Tisch mit einsetzbaren Futterschalen wird auf einem Bankstick befestigt und auf Hüfthöhe eingestellt. So kann ich kontinuierlich anfüttern und einen Partikelstrom erzeugen, ohne die Matchrute aus der Hand zu legen. Mit etwas Erfahrung ist der richtige Takt schnell gefunden, in welchem Rhythmus zu füttern ist. An diesem stürmischen und kalten Tag spendierte ich den Brassen beispielsweise jede dritte Drift eine kleine Handvoll Köder.
Handwürfe und Schleuder
Das Anfüttern praktiziere ich am kleinen Fluss hauptsächlich mit Handwürfen, was auch mit 2mm Pellets und Maisgrieß auf den ersten Metern gelingt. Kleinere Partikel wandern dann mit der Strömung und das ist es auch, was ich will: Die Fische sind auf treibende Nahrung eingestellt und ich möchte meinen Köder knapp über Grund an der feinen Posenmontage im Futtertrubel tanzen lassen. Von Frühjahr bis Herbst ist diese Angelei auf Brassen mit der Pose am kleinen Fluss unschlagbar, nur im Winter sehe ich im stationären Winkelpickern oder Feedern die bessere Option.
Eine Futterschleuder habe ich aus zwei Gründen dabei: Falls es mal wieder stürmisch ist und weil ich immer eine zweite Futterspur weit hinter meinem Hotspot aufbaue. Wenn eine große Brasse auf den ersten Flussmetern beißt, was zum Drill auf engstem Raum und einigen Minuten ruhe am Platz führt, kann ich die Drift verlängern und dort weitere Fische fangen. So halte ich die Ausbeute hoch und reduziere Leerlauf. Das klappt natürlich nicht immer. Aber oft genug. 😉
Kräftige Matchrute zum Angeln auf Brassen mit der Pose am kleinen Fluss
Am Flüsschen sind Matchruten bis 3.60m eigentlich lang genug. Wie du auf dem Bild erkennen wirst, ist die Ufervegetation jahreszeitlich bedingt jedoch üppig. In diese Schilfgürtel flüchten Brassen, Satzkarpfen oder Schleien immer. Ich betone: Immer! Dagegen hilft kein Prinzessinentackle, nur eine Matchrute ab 3.90m mit ordentlich Rückgrat. Diese Rutenlänge ist im Sommer bis Spätherbst eigentlich alternativlos, weil kleine Flüsse wie Struwelpeter aussehen. Tipp: Du wirst die Matchrute dauerhaft in der Hand halten, kaufe daher leichtes Gerät, sonst wird es schnell mühsam!
Mein Setup wird mit einer 4000er Angelrolle*, die Driften werden weitläufig sein und ich wollte mir keinen Wolf kurbeln, mit einer 0.20mm Hauptschnur und einem 0.16mm Vorfach vervollständigt. Bevölkern Schleien oder Satzkarpfen das Flüsschen, skaliere ich die Schnüre um 0.04mm hoch. Im Winter und Frühjahr ist feineres Angeln auf Brassen am kleinen Fluss mit der Pose möglich und auch notwendig, da kaum Bewuchs und glasklares Wasser vorhanden ist.
Matchruten Empfehlung vom 16er-Haken
Tubertini Concept Match 3.90m 15g
Leichte Matchrute für das Wagglerfischen auf Brassen, Schleien oder Satzkarpfen. Sexy dank Korkgriff und geil im Handling, weil der Blank nur 204g wiegt.
- Länge: 3.90m
- Wurfgewicht: 15g
- Aktion: Mittel
Seepeitsche
Mikado NSC Power Match 4.20m 30g
Kräftige Matchrute für die Posenangelei auf größere Friedfische. Gute Wahl an Flüssen mit reichlich Strömung und spannenden Drills. Mit der weichen Rutenaktion können Karpfen bis 20 Pfund gebändigt werden.
- Länge: 420
- Wurfgewicht: 30g
- Aktion: Weich
Fluss & Bigfish
Empy
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Zahlreiche Brassen bei nur minimaler Vorbereitung
Meiner Erfahrung nach sind solche spontanen und minimalistischen Ausflüge mit der Pose erfolgreich, wenn verstanden worden ist, wie der Fluss und seine Brassen ticken. Mittlerweile betreibe ich diese Angelei auch an der Elbe regelmäßig und ich kann echt nicht klagen. Es sieht natürlich professioneller aus, wenn eine Sitzkiepe mit einem Tisch für Tafelritter am Ufer und einem dahinter aufgebauten Messestand thront. Schöner Instagramfilter, in der Kleinflussrealität aber selten notwendig.
Ich konnte übriges 11 Brassen nebst vielen kleinen Rotaugen und Alanden während dieser Session fangen, was kein so schlechtes Ergebnis ist. Ganz im Gegenteil, es ist fantastisch. Dafür musste ich keine 30 Minuten in die Vorbereitung investieren, nur einige Meter lockerflockig spazieren und stressfrei das Näschen in den Wind strecken. Die wahre Kunst ist eben, sich auf das Notwendige zu berufen und das Maximale zu erreichen. Beim Angeln und im echten Leben!
Schöner Artikel! Weniger Tackle ist häufig mehr! Tripps mit leichtem Gepäck sind einfach mega nice und machen sehr viel Spaß. Die Tackleschlacht hat mich am Anfang am Feedern und Karpfenangeln so abgeschreckt, wenn die „Profis“ alle mit Karren, Sitzkiepe etc. angerückt sind und bepackt waren, als würden sie 3 Wochen in Urlaub fahren. Da war mir das Barschangeln mit leichter Spinnrute, kleiner Tasche und vielen Spotwechseln lange Zeit viel sympathischer. Da ich Friedfischangeln aber auch sehr mag, habe ich mir fürs Feedern irgendwann eine Sitzbox gekauft, dazu Silikonfaltschüsseln, Falteimer, dazu passend 3 mm Drahtgeflecht zum Sieben etc. In die Box passt alles rein, was ich so brauche. Extra habe ich nur noch einen UL-Tisch und halt die Rute, Kescher und das Grundfutter für den Tag. Pellets, Pop ups, Aromen etc. passen auch in die Box. Die Box kann man als Rucksack oder Tasche tragen, der Rest wird drangeclippt oder in der Hand getragen. Optimiere da immer noch dran rum und versuche immer multifunktioneller und leichter zu werden, ist latent bekloppt, macht mir aber viel Spaß! Dein Winkelpickerartikel hat mich richtig angefixt. Scheint eine geile Angelei zu sein und trifft diesen Nerv genau! Gruß Niko
Hallo Christoph,
wieder mal ein schöner Artikel.
Kann das gut nachvollziehen. Ich gehe immer öfter mit meinem Sohn zum angeln, da ist weniger Takle auch oft mehr 😉
Gehört zwar nicht hier hin, aber kann es sein, dass du gut an Gewicht verloren hast?
Gruß Tim
Tim, schön von dir zu lesen l!
Ich mache eine knallharte Diät und bin im zweiten Zyklus. In der ersten Phase hatte ich 20kg abgeworfen, jetzt sind nochmal 10kg fällig. Einziger Nachteil: Meine Kleidung ist mittlerweile eindeutig zu groß. 😂😂😂
Gruß Christoph
Wow. 30 kg sind schon allehand! Glückwunsch!
Neue Kleidung kann man kaufen, aber das (wie ich finde) bessere Lebensgefühl ist unbeschreiblich.
Definitiv. Ich hatte einfach die Nase voll, es ist weder gesund, noch ästhetisch. Das Atmen fällt leichter und Hoodies brauche ich nur noch in XXL oder XL. Ein bisschen zu tun ist noch, aber wie Abnehmen und Ernährung funktioniert, weiß ich. War früher ein recht guter Kraftsportler und habe auf der Hantelbank 175kg geschoben. Das war auch nicht so gesund. 😀