Meine alten Dreibeinzöpfe sind nach Jahren der Selbstgeißelung endlich abgeschnitten und ich habe mir das Compact River Tripod von Korum gekauft. Dieses Dreibein, das zu den leichtesten und kompaktesten seiner Art zählt, will ich an der Elbe beim Angeln auf Brasse, Barbe, Aal und Zander einsetzen. Was Korums Compact River Tripod kann, welche Eigenschaften es hat und wie es sich im Test schlug, erfährst du in meinem Erfahrungsbericht.
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Kompaktes, leichtes und praktisches Dreibein
Ich bin schon immer ein praxisorientierter Angler gewesen. Jemand, der sich nicht so gerne mit haufenweise Eimern im Schlepptau abmüht, Taschen wie beim Weihnachtseinkauf schultert und tupperwarenmäßig Köderdoxen auf seinem Seitentisch stapelt. Ich mag’s leicht, praktisch und zielstrebig. Und ich hasse wirklich nichts mehr, wie unnötig schweres Angelzeugs.
Mein altes Dreibein war so ein Kackteil. Ich hab’s nie gemocht und nur gekauft, weil ich ein paar Euros sparen wollte. Tja, Oma hatte wie immer recht. Wer günstig kauft, der kauft zweimal. Darum bin ich beim Compact River Tripod von Korum gelandet. Dieses Dreibein, das leichter nicht sein könnte, in der Seitentasche meines Futterals verschwindet und meine Marotten bedient, schauen wir uns beide nach einem Test an der Elbe genauer an. Und du wirst so begeistert sein wie ich!
Korum Comapct River Tripod: Design, Eigenschaften und Features
Ganz nach meinem Geschmack ist die schlichte Optik von Korum’s Compact River Tripod. Das mattschwarze Dreibein kommt ohne großen Designfetischismus daher und ist nicht mit wilden Farborgien zugekleistert. Ich mag’s elegant und Korum hat sein Compact River Tripod genauso gestaltet. Es wirkt edel, nahezu erhaben und sieht nicht wie eine Discodirne am Uferstreifen aus.
Aufgebaut ist Korum’s Compact River Tripod in Blitzgeschwindigkeit. Die zweiteiligen Teleskopbeine halten das Packmaß klein und sind über Cam-Lock Verschlüsse auf jede Wunschhöhe ausfahrbar. Ich musste nicht viel Kraft aufwenden, um den Mechanismus zu lösen. Die Beine sind ebenfalls schnell aus der Führung gezogen. Ganz ohne Gewalt, das ist wichtig.
An den Vorderbeinen befinden sich zwei Stellschrauben, um den Beinwinkel zu verändern. Damit wird die Ablageposition verändert und die Ruten sind flacher ablegbar. Das kann u.a. sinnvoll sein, wenn beispielsweise an Spundwänden mit Ködern unter der Rutenspitze gefischt wird. Variabilität ist immer vorteilhaft und diese Eigenschaft bringt das Compact River Tripod von Korum mit.
Das Gewinde im 3/8 Maß nimmt alle handelsüblichen Rutenauflagen auf und ist als Schnellwechselsystem integriert. Das ist mir erst klargeworden, als ich meinen Angeltag beendete und das Gewinde mit der Buzz Bar über den Verschluss am Dreibeinkopf herauszog. WoW. Das war so ein richtiger Aha-Effekt und ich finde dieses kleine Feature richtig gut.
Zwei Vorteile hat das Speed Fit System: Ich spare Zeit, weil Rutenauflagen nicht mehr eingedreht werden müssen und bei Gewindeschaden, der immer eintreten kann, ist Ersatz schnell nachgeordert. Mein altes Billodreibein wäre mit einem ausgenuddelten Gewinde garantiert im Sperrmüll gelandet. Das ist auch der feine Unterschied zwischen dem Compact River Tripod von Korum und der günstigen Konkurrenz: Das Produkt ist durchdacht und nicht für ne schnelle Mark entworfen.
Rutenablage
Das Ablagesystem auf Korum’s Compact River Tripod ist variabel. Eine einzelne Angelrute kann mittig über den Gewindeblock abgelegt werden. Zwei Ruten sind auf der mitgelieferten Buzz Bar in 37,5cm sicher platziert. Ich hatte zwei 4.20m Feederruten beim Test aufgebockt und Korum’s Compact River Tripod stand, wie es am Elbufer stehen sollte. Felsenfest. Die Buzz Bar ist selbstverständlich mit dem Speed Fit System und allen handelsüblichen Rutenablagen kompatibel.
ACHTUNG: Im Lieferumfang sind keine Rutenauflagen enthalten, diese müssen separat zum Compact River Tripod gekauft werden. Bei mir sind es zwei Line Flow Rests* geworden, die ich erstmal weiterempfehlen kann. Ich wäre aber auch nicht traurig gewesen, wenn Korum zwei Rutenablagen direkt ab Werk beigesteuert hätte. Das wirkt sich sicherlich positiv auf die Markenwahrnehmung und Kundenbindung aus.
Höhe vom Korum Compact River Tripod
Das Compact River Tripod von Korum kann in unterschiedlichen Höhen aufgebaut werden. Das kleinste Maß beträgt 56cm und ist an kleinen Flüssen oder für kurze Wurfweiten nützlich. Siehe Spundwände oder das Packwerkangeln auf Aal. An der Elbe bin ich auf die Maximalhöhe von 115cm gegangen und konnte mit meinen Feederruten genügend Schnur über der Wasseroberfläche halten, was bei Hochwasser und reichlich Treibgut am Testtag essenziell war.
Heißer Stuff von Korum
Korum Day Lite Shelter
Korum Progressive Roversack
Korum Deluxe River Tripod
Empy
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Gewicht
Das Compact River Tripod besteht aus einer Aluminiumkonstruktion und hat laut Korum ein Gewicht von 1.100g. Ich hab’s gewogen, kann’s bestätigen und hab’s mit meinem Zeigefinger nachempfunden. Hat sich wie Feenstaub angefühlt und deklassiert mein altes Dreibein, das knappe 400g mehr wiegt, um Welten. Was sind schon 400g, gell?
Isoliert betrachtet sicherlich nicht so viel, zieht sich dieser Gewichtsfaden jedoch durch die gesamte Angelausrüstung, summiert sich überschüssiger Ballast schnell auf mehrere Kilogramm. Kleinvieh macht auch Mist. Viel Kleinvieh spürst du im geschulteren Rutenfutteral. Korums Compact River Tripod spürst du nicht, dieses Dreibein ist wirklich federleicht.
Geringes Packmaß
Korum hat das Compact vor dem River Tripod bewusst gewählt und das war auch der springende Punkt für meine Kaufentscheidung. Das Packmaß ist mit 56cm gering und macht den Transport super einfach. Auf dem Bild wirst du erkennen, das sich das Dreibein in der Schirmtasche meines Futterals zwischen einem Kescherstab und Fotostativ versteckt. Und ja, ich konnte die Tasche verschließen.
Fazit nach Test vom Korum River Compact Tripod
Korum verfolgt mit seiner Marke seit jeher praktisches Angelgerät und hat mit seinem Compact River Tripod einen Volltreffer gelandet. Das geringe Packmaß bedient Minimalisten und mit 459g Gewicht sind auch Fitnessstudioverweigerer im Transport nicht überfordert. Für Ansitze an Flüssen oder großen Strömen ist dieses Dreibein meiner bescheidenen Meinung nach perfekt.
Im Test schnitt das Compact River Tripod von Korum mit der Bestnote ab. Der erstmalige Aufbau am überfluteten Elbufer war flott erledigt und ich hatte nicht den Eindruck, mich mit einem neuen Schrank und einer dreißigseitigen Anleitung auseinandersetzen zu müssen. Großen Wert legte ich auf die Stabilität, das muss ein vernünftiges Dreibein bei Wind und Wetter auch sein. Keine Probleme!
Besonders toll finde ich das Speed Fit System, womit ich Rutenauflagen schnell anbauen und Zeit sparen kann, die mir immer fehlt. Das Produktdesign ist durchdacht und man spürt einfach, das Angler ihre Finger im Spiel hatten und Korums Compact River Tripod einer Idee folgt. Einer Idee, die mir gefällt und sich nach meinem Test in einem klaren Fazit widerspiegelt: Kaufempfehlung!
Herzlichst, dein 16er-Haken
Fragekiste zum Compact River Tripod
Wie sieht deine Langzeiterfahrung mit dem Korum Compact River Tripod aus?
Nach einem Jahr sind natürlich die ersten Kratzer auf dem Lack zu sehen, aber toi toi toi, bis hierhin hat mich das Korum Compact River Tripod nicht enttäuscht. Bis dato hat es allerlei Harakiriaufbauten zwischen Stock und Stein, an Abhängen, im Unterholz, auf Betonwüsten oder Packwerklandschaften schadlos überstanden. Alle Verschlüsse und Gewinde sowie das Speed Fit System sind nach wie vor einwandfrei, auch die Beine lassen sich ohne Gewalt aus der Führung ziehen. Fazit: Wie erwartet solides Machwerk!
Hast du weiteres Zubehör gekauft?
Jap, ich hatte mir noch zwei weitere Rutenauflagenvarianten bestellt, welche für Stippruten und Plumsangelruten (Aal) besser geeignet sind. Damals hatte ich die Y Flow Rests (auch von Korum) zusammen mit dem Compact River gekauft und das war nicht so verkehrt, zumindest für meine schlanken Feederruten. Meine Bimmelruten für die Elbe, so nennen wir grobes oder günstiges Handwerkszeug hier, besitzen allerdings relativ dicke Blankstärken und sie passen tatsächlich nicht in die Y-Aufnahme, sie liegen nur auf der Y-Aufnahme.
Dementsprechend musste nachgerüstet werden. Zum Stippen verwende ich derzeit den Big Tube Rod Rest*, für meine Bimmelruten (Sänger Freestyle Besenstil Feederruten) die etwas breitere V-Rod Rest Rutenauflage*. Damit sind alle Anwendungsgebiete erstmal abgedeckt und wie du siehst, ich muss mich auch erst immer durch den Angelmarkt durchwuseln, bis die Ausrüstung perfekt zusammenpasst. Diesen Weg müssen wir alle gehen. Ausnahmslos!
Kann ich dieses Dreibein auch beim Küstenangeln verwenden?
Ich habe so gar keine Ahnung, weil meine Tage an der Küste auf die kindheitliche Quallenjagd an der Ostsee beschränkt sind. Die Wahrscheinlichkeit ist aber relativ hoch, das dass Korum Compact River Tripod eine (eher zwei) Nummer zu schwach ausfällt. Manchmal müssen spezielle Dreibeine für die Küstenangelei sogar mit zusätzlichen Gewichten beschwert werden, damit der Stand an stürmischen Tagen gesichert ist. Dafür ist u.a. ein kleiner Haken an der Unterseite montiert, welcher beim Compact River Tripod natürlich fehlt. Ich würde dieses Modell für die Küstenangelei nicht empfehlen, auch ohne Fachkenntnis.
Gibt es eine größere Variante für das harte Strömungsangeln?
Korum vertreibt tatsächlich ein weiteres Dreibein, welches für die Barbenangelei an großen Flüssen ausgelegt ist. Das vierbeinige Modell ist auf eine Höhe von bis zu 1.85m ausfahrbar, wodurch wesentlich mehr Schnur über dem Flusswasser gehalten werden kann. An den Hinterbeinen ist ebenfalls eine zusätzliche Schiene mit Griffstückschalen montierbar, welche die Rutenablagehöhe nochmals individuell beeinflusst. Obendrein wiegt das Deluxe River Tripod (Marketingabteilung bitte Namen überdenken) lediglich 2kg, darüber freut sich jeder, der einige Meter zum Angelplatz laufen muss.
Gibt es etwas, was dich an Korum’s Compact River Trip stört?
Eine kleine Sache gefällt mir nicht. Die Ablageaufnahme hat einen statischen Winkel, der ist für Angelruten ja super sinnig, aber für den Anbau von Tischen (Bait Waiter) natürlich nicht so geil. Jene Bait Waiter verwende ich oft beim Matchangeln an der Elbe, wo ich im Stand fische und Futterpartikel für das mitunter minütliche Anfüttern in Hüfthöhe brauche.
An manchen Buhnenköpfen kann ich dafür Erdspieße problemlos in den Boden hämmern, an einigen heißen Spots ist das Packwerk allerdings undurchdringbar und ein Dreibein mit waagerechter Auflage meistens die einzige Option. Damit kann das Compact River Tripod leider nicht dienen, wobei ich eine weitere Idee verfolge: Statt Dreibein für den Tisch besorge ich mir eine Bauchtasche (nicht wie Ali der Zuhälter) und kann so wandern, schnell anfüttern und brauche noch weniger Gerödel.
Aufgrund deiner Empfehlung habe ich mir dieses Tripod zugelegt, benutze es zum Feedern aber auch mit elektr. Bissanzeiger auf Aal und Zander, absolut empfehlenswert das Teil, kommt bei mir fast immer zum Einsatz, auch passt es sehr gut in die Rutentasche und holt kaum Platz weg.