Das Stippen ist im Frühjahr eine klasse Methode, wenn der Buhnenkopf zum Hauptverkehrsknoten am großen Fluss wird. An den kleinen Gumpen direkt vor der Strömungskante fließt das Wasser nämlich wesentlich ruhiger, genau diesen Plätzen tummeln sich die Brassen oder Rotaugen dann wegen der optimalen Bedingungen.
Mit der Stipprute wird den Weißfischen gezielt im Frühling auf die Schuppen gerückt, weil die Pose beinahe lautlos auf der Wasseroberfläche einschlägt. Die Rechnung ist simpel – ein Futterplatz auf Spuckreichweite verlangt nach viel Fingerspitzengefühl! Das Stippangeln erfüllt diese Aufgabe an den Buhnenköpfen perfekt und wie meine Strategie dabei im Frühjahr aussieht, erfährst du wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen!
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Im Frühling vom Buhnenkopf auf Friedfisch „LangLang“ mit der Stipprute
Hast du gewusst, das „LangLang“ nicht nur ein chinesischer Vorname ist, sondern auch eine erstklassige Methode zum Angeln? Was ich im Sinn habe, ist das Stippen mit langer Schnur, beispielsweise im Frühjahr an einem Buhnenkopf an der Elbe. Wo sich das ablaufende Wasser aus dem Kessel an der Strömungskante bricht, ist ein Ansitz mit der Stipprute fast schon ein Selbstläufer!
Diese Spots, direkt am Buhnenkopf, sind nämlich etwas tiefer und zumeist keiner starken Strömung ausgesetzt. Die Brassen, Rotaugen oder Güstern schlagen sich an diesen Stellen auch die Bäuche im April voll und bereiten sich nun auf die baldige Laichzeit vor. Wer die Pose jetzt in Stellung bringt und einen reichhaltigen Futterplatz präsentiert, der kann beim Stippen im Frühjahr richtig abräumen!
Das Stippangeln spielt im Frühling direkt am Buhnenkopf auch seine größten Stärken aus, weil eine Pose beinahe lautlos auf der Wasseroberfläche einschlägt. Das Feedern ist zwar meine große Liebe, auf den kurzen Entfernungen von weniger als 10 Metern allerdings recht unsinnig und so elegant wie ein Elefant im Porzellanladen. Das Dilemma: Klares Wasser, scheue Fische und ein beständiger Geräuschpegel!
Der Vorteil beim Stippen – ich kann meinen Köder nach einer großen Startfütterung guerillamäßig abgelegt, schleifend oder sogar im Mittelwasser anbieten. Sind die Pegel im Frühjahr noch recht hoch, lässt sich eine Pose ebenfalls direkt über dem Packwerk beim Stippen präsentieren. Ich nutze zwar nur eine Methode beim Friedfischangeln, kann aber auf unzählig viele Möglichkeiten zurückgreifen!
Ausrüstung, Montage und Posen zum Stippen im Frühjahr an der Buhne
Wer einen ordentlichen Brassen im Frühling an der Stipprute auf kurzer Entfernung drillt, der verfällt danach einem wahren Rausch. Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein wildes Blumenpflücken! Die Ausrüstung muss für solch einen Zweikampf aber weniger grob am Buhnenkopf ausfallen, wie oftmals vermutet. Ich greife beispielsweise auf 6m bis 8m lange Stippruten an 0,16mm bis 0,18mm monofilen Hauptschnüren im Frühjahr zurück.
Der Grund für dieses Setup – der garstige Wind! Eine dicke Sehne zieht deinen Schwimmer nämlich beständig vom Platz, selbst bei sanften Brisen. Umso dünner deine Schnur also ist, desto eher lässt sich die Pose auch konzentriert über dem Futter halten. Wer seine Schnüre feiner auswählt, der kann ebenfalls leichtere Montagen beim Stippen im Frühjahr aufbauen. Zumindest phasenweise, gegen starke Böen hilft nämlich oft nur eine bündig abgelegte und schwere Kette aus Bleien unter dem Schwimmer.
Die Pose sollte dann genügend Gewicht tragen, um der leichteren Strömung und dem Wind am Buhnenkopf zu trotzen. Versteht mich aber bitte nicht falsch – sobald die Schrote nicht am Untergrund kratzen, wird sich deine Montage immer wieder auf Wanderschaft begeben. Es gibt aber häufig einen Punkt am Kopf der Buhne, wo sich die Kehrströmung vom Buhnenfeld an der Strömungskante bricht.
An diesem Bereich hebt sich die Strömung letztlich auf und genau dort bleibt die Pose häufig stehen. Nach dem Loten erfolgt an solchen Stellen dann auch die Fütterung beim Stippen im Frühjahr. Ein Fluss ist aber nicht statisch, du wirst deshalb immer wieder kleinere Veränderungen in der Fließgeschwindigkeit feststellen und deine Montage dementsprechend anpassen. Ich bevorzuge Kanalposen oder bauchige Fließwasserposen* ab 3g Tragkraft.
Stippruten Empfehlung vom 16er-Haken
Daiwa Legalis Pole 4.00m
Stipprute in 4m für die flinke Angelei auf Rotaugen, Rotfedern oder Köderfische. Günstiger Blank mit 160g Gewicht, schont also die Unterarme!
- Schneller Karbonblank
- Mittelweiche Rutenaktion
- Zum Speedfischen & Köderfischangeln
Kurz
Mikado Ultraviolet Pole 8.00m
Brillante Stipprute in 8m für Stillgewässer oder Flüsse im mittelstarken Strömungsbereich. Ein leichter und reaktionsschneller Blank, der nur 382g wiegt und dadurch dauerhaft perfekt sowie belastungsfrei in der Hand liegt.
- Schneller & kräftiger Karbonblank
- Für See & Fluss
- Leichtgewicht
Lang
Empy
b
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Montage beim Stippangeln am Fluss so einfach wie möglich halten
Die Montage ist wiederum sehr einfach gehalten und zielgerichtet für das Stippen am Fluss gebunden, weil ich im Frühjahr immer mit fingerlangen Beifängen rechnen muss. An einem Buhnenkopf tummeln sich nicht nur die dicken Brassen oder Rotaugen am Grund, sondern ebenso die kleinen Alande oder Lauben eine Etage höher. Der Köder muss daher passend zur Fütterung so schnell wie möglich die unterste Wasserschicht an der Buhne erreichen.
Ich bevorzuge deshalb eine bündige Kette aus Bleien direkt über meiner Schlaufenverbindung. Die Schrote* können gleichgroß sein oder sich zum Vorfach hin für eine spätere Zweipunktbebleiung verjüngen. Wichtig ist in jedem Falle, das eine Stipppose auch genügend Gewicht tragen kann, um die Absinkphase des Köders gering zu halten. Ich setze dieses Gerät zum Stippen im Frühjahr am Fluss ein:
- Stippruten ab 6m
- Fließwasserpose ab 3g
- Stippschnur ab 0,16mm*
- Vorfachstärke ab 0,14mm
- Hakengrößen von 18 bis 12
Noch ein wichtiges Wort zum Haken – verwende keine all zu dünnen Modelle! Wenn ein Tauziehen zwischen Angler und Fisch auf kürzester Entfernung stattfindet, dann neigt ein feiner Draht schnell zum Aufbiegen. An der Elbe oder vergleichbaren Flüssen sind klassische Feederhaken* deshalb beim Stippen im Frühjahr ideal.
Die Größe steht in Abhängigkeit zu deinem Zielfisch, ist aber zwischen 18 und 12 gut getroffen. Meine Vorfachstärke beträgt 0,14mm und widersteht einem Brassen bis 1,5kg ohne Probleme. Sind die Fische größer, solltest du deine Montage dementsprechend höher skalieren. Gummizüge sind für mich kein Thema, sofern nicht in der Hauptströmung gestippt wird.
Große Futtermengen und Köder beim Stippen im Frühjahr am Fluss
Was hat ein großer Fluss mit einem schwarzem Loch gemeinsam? Es ist der unendliche Appetit nach neuem Material! Der größte Unterschied zum Feedern fällt im Vergleich zum Stippen nun auch deutlich auf, ich verbrauche nämlich bis zu 8 Liter an Futter bei einem Ansitz im Frühjahr. Aus gutem Grund – schließlich müssen die Köder über eine größere Menge an Mehlen gebunden werden.
Eine gute Mischung aus Maden, Hanf, Mais, Haferflocken und Caster kann beispielsweise alleine ein Volumen von bis zu zwei Litern am Fluss in der Fütterung einnehmen. Diese Zutaten müssen aber den Grund am Buhnenkopf zwingend erreichen und dort auch der Strömung standhalten. Beim Stippen fehlt bekanntlich der Futterkorb, darum wird ein hoher Anteil an Mehlen zum Binden der Köder angemischt.
Das Volumen steigt dann schnell auf 8 Liter, weil die Bälle eine gewisse Kompaktheit aufweisen müssen. Es wäre nämlich sehr widersprüchlich, auf Brassen oder größere Friedfische im Frühjahr zu Stippen, wenn sich die Hälfte der Köder im Mittelwasser verabschiedet. Die Konsequenz kann sogar dramatische Folgen annehmen: eine Invasion von kleinen Alanden, Lauben oder Rotaugen!
Der Verbrauch an Ködern ist beim Stippen gegenüber den anderen Methoden aber nicht wirklich höher, lediglich der Transporteur nimmt einen größeren Anteil ein. Was sich an den mächtigen Flüssen ebenfalls bemerkbar macht, ist der rege Schiffsverkehr. Wenn ein Containerschiff nach dem anderen den Abschnitt passiert, dann schwimmt mein Futterplatz oft bis nach Hamburg. Darum ist ein Eimer voll Futter beim Stippen im Frühjahr auch dein allerbester Freund am Buhnenkopf!
Stippfutter Empfehlung vom 16er-Haken
Gooster Special Karpfen
Schnell lösliches Stippfutter für Karpfen mit groben Partikeln. Enthält Erdnussmehl und diverse Sämereien.
- Närstoffreiches Stippfutter
- Mit Leinsamen, Hirse, Hanf & Raps
- Inhalt: 4,75kg
Karpfenmix
Gooster Premium Roach
Dunkelbraunes, feinkörniges und aktives Stippfutter für Rotaugen. Enthält Rösthanf, Copra Melasse und Koriander.
- Hanf-Vanillearoma
- Feines, schnelles Stippfutter
- Inhalt: 4,75kg
Rotaugen
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Klevere Fütterung zum Start – Bindige Mehle für verzögerte Freigabe
Die Startfütterung erfolgt beim Stippangeln, wenn die Buhne nach etwaigen Hindernissen und dem ruhigen Bereich ausgelotet wurde. Ich eröffne den Ansitz zumeist über 6 bis 10 Futterbälle in der Größe einer Apfelsine, um die Grundlage für das Stippen im Frühjahr zu legen. Zwei Details sind für mich jetzt besonders wichtig: Die Form meiner Bälle und der Anpressdruck!
Die Geschichte ist recht simpel – eine Kugel rollt, deshalb wird aus dem Stippfutter eine Boulette gebastelt. Diese Form schmiegt sich dem Untergrund besser an und trotzt somit der leichten Strömung am Buhnenkopf. Der Anpressdruck bestimmt wiederum die Freigabe meiner Köder. Die ersten Bälle sind sehr stark angepresst, weil sich die Partikel verzögert und kontinuierlich aus dem Mix lösen sollen.
Die letzten beiden Bälle werden mit Maden und Pinkies unter leichtem Druck serviert, um die Fische schnell an den Futterplatz zu führen. Ein lautes und hektisches Nachfüttern lässt sich beim Stippen somit vermeiden, weil die kompakten „Bouletten“ für ständigen Nachschub an Ködern sorgen. Sobald die Bisse nachlassen, wird neues Material auf die gleiche Weise nachgelegt. Diese Köder und Partikel verwende ich für mein Futter beim Stippen im Frühjahr:
- Pinkies, Maden & Caster
- Hanf*, Weizen & Mais
- geschnittene Würmer
- Haferflocken, Eicake & Micro Pellets
Meine Rezepte sind für die mittlere Strömung am Buhnenkopf über einen großen Anteil an Brot und Paniermehlen aufgebaut. Ich verzichte auf aktive Zutaten, wie beispielsweise grobe Hanfmehle, Sämereien oder Kokosflocken. Ich möchte den Lauben oder ganz kleinen Güstern bestmöglich beim Stippen im Frühjahr ausweichen! Die Haferflocken werden im Vorfeld mit Wasser angesetzt und arbeiten deshalb wesentlich passiver im Futter.
Maximum aus der Pose beim Stippen rausholen – Von Aland über Brassen bis Rotaugen im Frühjahr
Mein Herz schlägt wie die Feederspitze nach einem Biss aus, wenn sich die Pose beim Stippen im Frühjahr auf Tauchstation in der Strömung befindet. Dieses Gefühl, sobald sich die Stange krümmt und ein feistes Rotauge an der Leine zerrt, ist schon einmalig! Was ich am Stippen aber am meisten Schätze, sind die vielen Möglichkeiten an Variationen am Buhnenkopf.
An manchen Tagen muss ein Köder nämlich leicht am Grund kratzen, sonst beißt die dicke Brasse nicht. Kein Problem, ich kann die Schrote unterhalb meiner Pose sofort verschieben! Sind die Rotaugen auf treibende Nahrung eingestellt, lässt sich auch dieses Verhalten taktisch mit dem Schwimmer bedienen. Die Montage wird angepasst und schon beißt das Silber der Elbe beim Stippen im Frühjahr!
Das steinige Packwerk, der Friedhof aller Futterkörbe, ist ebenfalls ein Spielplatz für den Stippangler im Frühling. Ich kann meinen Köder beispielsweise immer wieder über das Geröll treiben lassen, bis sich ein gieriger Aland gnädig zeigt. Der Aktionsradius einer Stipprute endet zwar mit der Schnur, die Welt am Buhnenkopf bietet aber so viele Optionen!
Darum gilt: Arbeite mit deiner Pose und der Buhne, dann winkt ein Sack voll Fisch beim Stippen im Frühjahr. Ich konnte neben den vielen tollen Plötzen, Brassen, Alanden oder Güstern sogar Barsche und Zander an den Buhnenköpfen mit der Stipprute überlisten! Wer einmal einen dicke Platte an der Stange drillt, der ist diesem Rausch sowieso verfallen!
Herzlichst, dein 16er-Haken