Von Brassen, Karpfen, Schleien, Rotaugen oder Rotfedern hast du sicherlich schon gehört und ziemlich schnell schwirrt dir auch der Begriff Friedfisch im Kopf herum. Außerhalb von Anglerkreisen, aber mitunter selbst dort, entsteht dadurch allerdings manchmal ein falscher Eindruck und nicht selten werden omnivore Fischarten zu friedlichen Pflanzenfressern verklärt. Dein Lieblingsblogger will etwas Licht ins Dunkle bringen, dir erklären was Friedfische wirklich sind und einige Mythen beiseite räumen. Viel Spaß beim Lesen!
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Was wir unter Friedfischen verstehen
Grundsätzlich: In Deutschland werden alle Fischarten, welche sich hauptsächlich von Wasserpflanzen und Kleinstlebewesen ernähren, im allgemeinen Sprachgebrauch als Friedfische zusammengefasst. Ihnen wird zugeschrieben, keine anderen Fischarten gezielt zu jagen, sie leben oft in Schwärmen und machen einen Großteil der gesamten Fischmasse in Seen oder Flüssen aus. Ein gesundes Verhältnis zwischen Fried und Raubfischen liegt laut Fischereibiologen und Gewässerwirtschaftern bei ungefähr 70% zu 30% in Relation zum Gesamtbestand.
Die natürliche Nahrung von Friedfischen umfasst Plankton, Zooplankton, Algen, Wasserpflanzen, Schnecken, Würmer, Insekten, Insektenlarven, Muscheln, Krebse und Fischlaich. Zu den bekanntesten Vertetern gehört der Karpfen, Aland, Döbel, die Schleie, Rotfeder, Güster, Karausche, Brasse, Barbe und das Rotauge. Der Begriff Friedfisch hat allerdings keine wissenschaftliche oder biologische Bedeutung und umreißt nur einen groben Rahmen für die Lebensweise und das Nahrungsspektrum jener.

Pflanzenfresser nur in Grundzügen
Das Wort Friedfisch und da fängt das Dilemma leider schon an, ist recht schwammig und suggeriert, das es vorwiegend Pflanzenfresser sind. Dem ist nicht so. Der pflanzliche Nahrungsanteil ist maximal moderat, hängt vom Lebensraum, Nahrungsangebot, der Jahreszeit, Friedfischart und letztlich auch dessen Entwicklungsstadium ab. Richtig ist, das Brutfische häufig noch überwiegend Pflanzenfresser und auf Phytoplankton (Algen) angewiesen sind, weil ihnen anatomisch schlicht die Fähigkeiten fehlen, winzige Beutetiere effektiv zu jagen. Eine französische Studie stellt dabei einen Zusammenhang zur Flossengröße her.
Nach Wochen bis Monaten, mit der entsprechenden Körpergröße und gewonnenen Mobilität, wendet sich das Blatt aber ziemlich schnell und es werden verstärkt Kleinstlebewesen (Zooplankton) gefressen, mit einigen Lenzen auf dem Buckel vermehrt auch Muscheln, Schnecken oder Krebse, welche die essentiellen Fette und Proteine beisteuern. Damit können Wasserpflanzen nur marginal dienen. Der Graskarpfen, einer der wenigen veganen Hardliner, hat sich dahingehend angepasst und vertilgt deshalb abstruse Wasserpflanzenmengen, im Sommer durchaus das eigene Körpergewicht pro Tag. Geht ihm das Grünzeugs aus, schnappt aber selbst der sich Insektenlarven, Schnecken oder Kleinfische.

Andere Friedfischarten sind zwar vermehrt an Algen interessiert, jedoch nicht immer der Algen willen und nur wegen der daran anhaftenden Ruderfußkrebse oder Schneckenlarven. Wie die Nase, die hier und da als reiner Pflanzenfresser tituliert wird, was natürlich ebenfalls totaler quatsch ist. Eine Studie vom ungarischen Balaton gibt weitere Einblicke in die Nahrungsgewohnheiten von kleinen und großen Rotaugen. Dort dominieren vor allem Mückenlarven und Wasserschnecken den Speiseplan. In den Mägen wurden übrigens auch Brutfische gefunden.
Die Schleie, so grün wie Wasserlinsen und schwer verliebt in Seerosenfelder, frisst davon ebenfalls recht wenig, weil ihr kurzer Darm pflanzliche Nahrung nur schlecht verwertet. Rotfedern werden ebenso gerne in diese Schiene gedrückt, sind aber richtig abgewichste Kleintierräuber. Der Frieden vor dem Fisch zeichnet daher, nunja, ein irreführendes Bild. Zwei Kartoffeln auf dem Teller neben drei Schnitzeln machen aus mir ja auch keinen Veganer. Und so sieht die Verteilung zwischen pflanzlicher und tierischer Nahrung bei Friedfischen nunmal aus.
Friedfische jagen vom Gewässergrund bis zur Wasseroberfläche
Das Jagdverhalten von Friedfischen erstreckt sich dabei vom Gewässergrund bis zur Wasseroberfläche und jede Art hat ihre Eigenheiten. Ich sehe persönlich drei große Gruppen, welche sich durch relativ artübergreifende Körpermerkmale zumindest etwas eingrenzen lassen, wie die Nahrungssuche in welcher Wasserschicht hauptsächlich (jedoch nicht ausschließlich) stattfindet. Es gibt Oberflächenjäger, welche unglaublich flink sind und ein oberständiges Maul haben, das zur Wasseroberfläche ausgerichtet ist und umtriebige Wasserflöhe, abgestürzte Insekten oder Vogelkot inklusive unverdauter Sämereien anvisiert (unter Bäumen oder Brücken). In diese Gruppe gehören Rotfedern, Moderlieschen oder Ukeleis.
Am Gewässergrund tummeln sich eher große Friedfischarten, viele mit einem unterständigen oder rüsselartigen Maul, manche auch mit Barteln daran. Diese Barteln sind Tastorgane mit Geschmacksknospen (quasi eine außenliegende Zunge) und befähigen, im Schlamm versteckte oder von Fadenalgen bedeckte Beutetiere zu erkennen. Wie Schweine durchwühlen sie den Untergrund nach Tubifex, klappern Teichmuschelbänke ab oder klauben Hornschnecken aus den Krautfeldern. Kleine Stillgewässer können nur durch den aufgewirbelten Schlamm eintrüben, den Friedfische beim Gründeln freisetzen. Typische Grundfische wären Brassen, Schleien, Güstern, Karpfen, Barben, Nasen oder große Rotaugen.

Und dann wären da noch die Zwischenwelter, also all jene Friedfischarten, welche das ganze Spielfeld beackern und sich am saisonalen Nahrungsangebot orientieren. Deren Maul ist oft endständig, sinnbildlich der Göffel im Essbesteck und der Körperbau zumeist kräftig agil, um Geschwindigkeit mit Wendigkeit zu kombinieren. Sie treten in Konkurrenz mit den ersten beiden Gruppen und halten sich situativ in allen Wasserschichten auf, schnappen der Rotfeder die fette Motte oder der Barbe den frisch gehäuteten Signalkrebs weg. In diese Kategorie gehören Rotaugen, Döbel, Alande, Zopen, Hasel, Karauschen oder Giebel.
Sind Friedfische friedlich?
Dieser Beitrag ist eigentlich nur entstanden, weil ich beim Surfen bei den Nahrungsgewohnheiten von Friedfischen landete und mit unfassbar viel Dünnschiss zugekleistert wurde. Wie die Aussage von Groschenautoren, das Friedfische friedlich wären. Ähm? Für Beutetiere sind Friedfische ungefähr so friedlich wie Topfschlagen im Minenfeld. Denn diese werden nicht in den Schlaf gesungen, sondern blitzschnell ins Maul gesaugt und mit den Schlundzähnen zerlegt. Friedfische sind nicht zahnlos, nur anders als Raubfische bezahnt. Und zwar mit Schlundzähnen, welche eher Mahlwerkzeuge sind und sich im Schlund verstecken. Karpfen, Brassen, Schleien oder Barben knacken damit u.a. Muscheln oder Schnecken. Ganz friedlich, versteht sich.

Manche Friedfischarten sind sich untereinander auch nicht so wohlgesonnen, wie es der Name hergibt. Karpfen verteilen gerne Schwanzflossennackenklatscher und verdrängen Brassen oder Schleien von potenten Futterstellen, wenn die Schwärme aufeinandertreffen. Die natürliche Nahrung ist eben nicht endlos und Futterneid kann das vermeintlich friedliche Verhalten schnell ins Gegenteil verkehren. Die Rotfeder, ein generell hochaggressiver Friedfisch, hat ebenfalls ein Faible für Unterwassermobbing. Genauso wie Barben, die eher Kirmesboxer und keinesfalls Friedensbotschafter sind.
Gibt es Friedfische, die andere Fische fressen?
Ja, größere Friedfischarten fressen andere Fische. Manchmal versehentlich, sozusagen als Betriebsunfall. Wenn etwa ein Karpfen gerade gemütlich übers Krautfeld gründelt, ein paar Schnecken snacken möchte und dabei versehentlich einen kleinfingerlangen Plötz einsaugt. Richtig gelesen, einsaugt. Friedfische haben keine Arme, wollen aber Kekse und behelfen sich mit einem Unterdruckeffekt, der im Zusammenspiel vom Maul und Kiemenapparat entsteht, feinsteuerbar ist und Beutetiere in die Futterluke befördert. So wie der unachtsame kleine Plötz, der mit Glück wieder ausgespuckt wird. Wenn nicht, dann Endstation Schlundzähne. Ganz friedlich, wie immer.
Manchmal erbeuten Friedfische andere Fische auch gezielt, um sich die Energievorräte nach der Laichzeit oder für die Winterruhe aufzustocken. Im Herbst sind besonders Brassen, Barben und Karpfen für ihre fleischigen Gelüste bekannt und werden von Anglern immer wieder mit kleinen Spinnködern* beiläufig gefangen. Größere Rotaugen oder Rotfedern sind ebenfalls nicht tatenlos und stellen der Fischbrut im Sommer ausgiebig nach. Als Laichräuber betätigen sie sich allesamt, die ach so friedlichen Friedfische.

Einige Friedfischarten wie der Döbel oder Aland sind darüber hinaus generell räuberisch veranlagt und jagen das ganze Jahr über Kleinfische, allerdings nicht ausschließlich und doch absichtlich. Friedfische sind deshalb aber noch lange keine Raubfische, sowohl anatomisch wie verhaltenstechisch. Sie haben i.d.R. kleinere Mäuler, die Maulspalte ist eher kurz, von Reiß oder Hechelzähnen fehlt ebenfalls jede Spur, wohingegen die Körperform tendenziell hochrückig und insgesamt nicht ganz so dynamisch verläuft. Raubfische unterscheiden sich dahingehend schon von Friedfischen, weil sie weitaus größere Beutetiere bewältigen können und dabei ausgefeilte Jagdstrategien anwenden.
Barsche und Zander agieren beispielsweise in der Gruppe, preschen in die Uferzone und schränken so den Fluchtradius kleiner Rotaugen ein, wohingegen Hechte als gut getarnte Lauerjäger mit tödlicher Präzision aus der Deckung schießen. Mal erwischt es einen Fisch, mal ein Entenküken. Welse sind vollkommen irre und jagen sogar am Ufer trinkende Tauben ähnlich wie Schwertwale, welche Robben von der Eisinsel pflücken. Friedfische tun all das nicht, können es auch nicht und operieren eher am unteren Ende der tierischen Nahrungsskala. Es sind Kleintierräuber, mit einem Beutespektrum, das sich vom winzigen Wasserfloh bis zum Kleinfisch (~10cm Körperlänge) erstreckt, wobei diese immer nur saisonales Beiwerk im geringfügigen Anteil sind. Das Verhalten ist deshalb aber nicht weniger räuberisch, es ist nur unscheinbarer.
Woher kommt der Begriff Friedfisch?
Ich habe keine Ahnung. Für Angler hat die Unterteilung in Fried und Raubfisch vor allem eine fischereirechtliche Relevanz, denn so werden die Fischarten und Befugnisse der jeweiligen Angelscheinart zugeordnet. Der kleine Angelschein, auch Friedfischschein oder Kinderangelschein genannt, legitimiert nur zur Angelei auf jene Friedfische mit Ködern wie Pinkies, Maden, Würmern, Mais oder Teig. Je nach Bundesland kann das Nachtangeln ausgeschlossen und die Rutenanzahl eingeschränkt sein. Der große Angelschein, auch Raubfischschein genannt, erweitert die Kompetenzen auf Raubfische, welche mit aktiv geführten Kunstködern oder der Köderfischangelei gefangen werden können.
Im biologischen Sinne führt der Begriff Friedfisch an der Realität jedoch vorbei und verklärt deren Lebensweise. Es sind keine Graslutscher, vielmehr geschickte Kleintierräuber und friedlich, wie es diverse ChatGpt Autoren gerne verkünden, sind die meisten Friedfische genauso wenig. Sie verteidigen ihre Fressgründe mitunter und führen Schlägereien wie zu den besten Kneipenzeiten. Und so verbleiben wir dann eben in der Grauzone. Raubfische rauben anderen Fischen das Leben und Friedfische anderen Lebewesen ihren Frieden. Oder so ähnlich.
Herzlichst, dein 16er-Haken
Süßwasser Friedfische Liste Deutschland
Karpfen

Der bekannteste Friedfisch in Deutschland ist wahrscheinlich der Karpfen. An Weihnachten landet er auf vielen Tellern und für den Teller wurde er ursprünglich aus der wesentlich kleineren Wildform von Mönchen gezüchtet. Der Karpfen ist größte heimische Friedfischart, liebt warmes Wasser und kommt in Stillgewässern sowie Flüssen vor. Dort frisst er vorallem Zooplankton, Würmer, Schnecken, Muscheln oder Krebse.
- Länge: 130cm
- Gewicht: 50kg
- Weitere Namen: Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen, Zeilkarpfen, Lederkarpfen oder Wasserschwein ((anglerischer Volksmund)
Schleie (Tinca tinca)

Schön wie ein sonniger Frühlingsmorgen ist die moosgrüne Schleie. Sie lebt in kleinen Teichen, Seen, Baggerlöchern und strömungsschwachen Flüssen, wo sie den Untergrund nach Schnecken durchwühlt. Schleien sind äußerst anpassungsfähig und können extrem niedrige Sauerstoffwerte überstehen, sogar in durchgefrorenen Gewässern phasenweise überleben. Mehr über diese Friedfischart erfährst du hier….
- Länge: 70cm
- Gewicht: 8kg
- Weitere Namen:
Barbe (Barbus barbus)

In der knallharten Strömung vieler Flüsse treibt sich die Barbe herum. Sie ist das Kraftpaket unter den Friedfischen mit einem Körperbau wie Markus Rühl zu seinen besten Zeiten. Barben zählen zu den Friedfischen, können aber ein ausgeprägtes räuberisches Verhalten nach der Laichzeit sowie im Herbst zeigen und sind dann nicht nur Muschelknacker, sondern sporadisch auch Kleinfischfresser. Die Barbe ist der Leitfisch der Barbenregion. Mehr über diese Friedfischart erfährst du hier….
- Länge: 100cm
- Gewicht: 10kg
- Weitere Namen: Flussbarbe oder Pigge
Brasse (Abramis brama)

Die Brasse ist der Namensgeber und Leitfisch der Brassenregion. Sie ist so schlemig wie Politiker, hat aber wesentlich mehr Rückgrat und kommt in Stillgewässern sowie Fließgewässern vor. Aufgrund der hochrückigen Körperform wird sie von Anglern auch Klodeckel genannt. Sie ist einer der größten und schwersten Friedfische. Mehr über diesen Fisch erfährst du hier….
- Länge: 85cm
- Gewicht: 11.5kg
- Weitere Namen: Brachse, Brese, Blei, Breitling oder Klodeckel (anglerischer Volksmund)
Rotfeder (Scardinius Erythrophthalmus)

Wenn es an der Wasseroberfläche plätschert, könnte es eine Rotfeder gewesen sein. Diese mittelgroße Friedfischart hat sich auf eine Lebensweise an der Wasseroberfläche spezialisiert und frisst dort vorallem abgestürzte Insekten. Die Rotfeder ist Schwerpunktmäßig an Teichen, Seen und ruhigen Fließgewässern verbreitet. Mehr über diese Friedfischart erfährst du hier….
- Länge: 55cm
- Gewicht: 3kg
- Weitere Namen: Rötel, Rotblei oder Goldbarren (anglerischer Volksmund)
Rotauge (Rutilus rutilus)

Das Rotauge ist einer der häufigsten Friedfische und kommt in fast allen Gewässertypen vor. Als echte Tausendsasser sind die großen Schwärme in allen Wasserschichten unterwegs, wo vom abgestürzten Insekt bis zur Schnecke prinzipiell alles gefressen wird. Das mittelgroße Rotauge ist ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette und oft die Hauptbeute vom Barsch, Hecht oder Zander. Mehr über diese Fischart erfährst du hier…..
- Länge: 55cm
- Gewicht: 3kg
- Weitere Namen: Plötze, Schwal oder Silberbarren (anglerischer Volksmund)
Karausche

Früher waren in Karauschen in jedem Dorfweiher oder Wiesenteich verbreitet, mittlerweile gibt es diese Gewässer aber kaum noch und der Karausche droht wohl das gleiche Schicksal. Sie hat den Beinamen Bauernkarpfen, wird gerne mit dem Karpfen verwechselt, hat allerdings keine Barteln. Die Karausche gehört ebenfalls zu den Überlebenskünstlern und überdauert in Kleinstgewässern, wo niemand Fische vermuten würde.
- Länge: 60cm
- Gewicht: 5kg
- Weitere Namen: Bauernkarpfen, Schusterkarpfen, Steinkarpfen, Moorkarpfen
Döbel (Squalius cephalus)

Der Allesfresser unter den Friedfischen, der wirklich alles frisst, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Der Döbel zieht sich sogar Kirschen rein, welche von Bäumen ins Wasser fallen und er wird mit jenen von Anglern gefangen. Der Döbel hat im Verhältnis zur Körpergröße ebenfalls ein unfassbar großes Maul, das nur Tik Tok Kevin übertrifft. Er ist Schwerpunktmäßig in kleinen bis großen Fließgewässern verbreitet. Kapitale Exemplare sind tendenziell Einzelgänger. Mehr über diesen Fisch erfährst du hier……
- Länge: 75cm
- Gewicht: 6kg
- Weitere Namen: Aitel, Alet, Dickkopf oder Musebiter
Aland

Der Aland sieht dem Döbel täuschend ähnlich und bei ausgewachsenen Exemplaren könnte man meinen, das es die gleiche Friedfischart ist. Auch vom Verhalten her. Er ist ebenfalls ein typischer Flussfisch und frisst dort alles, was die Strömung vors Maul befördert. Ebenso Kleinfische, welche der Aland durchaus geschickt gejagt, wenn sich die Chance ergibt. Ausgewachsene Alande sind in kleinen Gruppen oder als Einzelgänger unterwegs.
- Länge: 80cm
- Gewicht: 6kg
- Weitere Namen: Nerfling, Orfe
Hey Christoph,
wie immer ein informativer und augenzwinkernd lustiger Artikel.
Das erste Mal wurde mir das angesprochene Thema bewusst, als ich vor ein paar Jahren regelmäßig (auch kleinere) Brassen auf einem 1er Mepps Spinner fing.
Im Maul gehakt, wohlgemerkt
Isso. Mit kleinen Kunstködern der Micro Bait Klasse werden ja regelmäßig diverse Friedfischarten gefangen. Was ins Maul passt und nur irgendwie an Nahrung erinnert, das wird auch gefressen. Zumindest der Versuch unternommen, wobei ein 1er Mepps selbst für ne große Brasse schon recht sportlich ist. 😂😂
Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, wie wir als Kinder immer um das Baggerloch vom Campingplatz getigert sind. Mit kleinen Spinnern an Angelruten aus dem Supermarkt. Damals gabs noch diese Komplettsets mit der weißroten Schwimmpose. An einem brütend heißen Sommertag stapften wir damals auf den Mittelsteg des Baggerlochs (waren zwei voneinander getrennte Gewässer mit einer Brücke in der Mitte). Da waren so kleine gestaffelte Landzungen, die ins Wasser ragten und wie Buhnenfelder wirkten.
Dort entdeckte ich eine die Wasseroberfläche durchbrechende Rückenflosse, ganz ruhig stand sie da. Ich bat meinen Angelfreund um einen präzisen Spinnerwurf, der hatte noch nie einen größeren Fisch gefangen. Die ersten beiden gingen daneben, beim dritten Anlauf gleitete der Spinner knapp am Fisch vorbei, der ist wie eine Kanonenkugel draufgeschossen und lieferte einen hammerharten Drill ab. War ein 65cm Spiegelkarpfen.